Was ist byzantinischer bilderstreit?

Der byzantinische Bilderstreit war ein langwieriger religiöser Konflikt, der sich im 8. und 9. Jahrhundert im Byzantinischen Reich abspielte. Es handelte sich um einen Streit über die Verwendung und Verehrung von Bildern (Ikonen) in der christlichen Liturgie.

Die Debatte begann im 8. Jahrhundert, als der byzantinische Kaiser Leo III. eine Anordnung erließ, die den öffentlichen Kult von Bildern verbietet. Dies führte zu Spannungen innerhalb der orthodoxen Kirche, da viele Gläubige die Bilderverehrung als wesentlichen Teil ihrer Frömmigkeit betrachteten.

Der Streit eskalierte, als der Kaiser im Jahr 726 veranlasste, dass Bilder von Jesus Christus aus den Kirchen entfernt oder zerstört werden sollten. Der Konflikt spaltete die Bevölkerung und führte zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der Bilderverehrung.

Im Jahr 787 fand schließlich das Zweite Konzil von Nicäa statt, bei dem der byzantinische Kaiserin Irene die Wiedereinführung der Bilderverehrung in der Kirche erlaubte. Das Konzil erklärte, dass die Verehrung von Ikonen keine Anbetung der Bilder selbst sei, sondern eine Verehrung der darauf dargestellten heiligen Personen.

Der Bilderstreit hatte auch Auswirkungen auf die Kunst und die Kultur des Byzantinischen Reiches. Viele der besten byzantinischen Ikonen wurden während dieser Zeit geschaffen, um den Glauben zu stärken und die Verehrung der heiligen Personen zu ermöglichen.

Obwohl der Bilderstreit formal durch das Zweite Konzil von Nicäa beigelegt wurde, gab es weiterhin sporadische Kontroversen um die Ikonenverehrung in den folgenden Jahrhunderten. Dennoch bleibt die traditionelle Ikonenmalerei eine bedeutende Kunstform in der orthodoxen Kirche bis heute.

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